Das richtige Getränk für die nächste Radausfahrt

Endlich gibt es erste Anzeichen, dass es nun Frühling wird. Daher werden spätestens jetzt die Rennräder aus dem Keller bzw. der Rolle geholt, um für die ersten Ausfahrten vorbereitet zu werden. Doch welches Getränk ist eigentlich für welche Trainingsfahrt bzw. Radausfahrt sinnvoll? Gerade bei längeren Touren denken viele sie dürfen nur Wasser mitnehmen, um den Fettstoffwechsel zu trainieren. Was ist an dieser Theorie dran?

Wasser? Isotonische Kohlenhydratmischung? Saftschorle? 

Eine Radausfahrt zur Steigerung des Fettstoffwechsels, bedeutet meist locker und lang. Da die Energie demnach aus den körpereigenen Fetten gewonnen werden soll, denken viele sie dürfen bei diesem Training auf gar keinen Fall Kohlenhydrate aufnehmen. Dies ist ein Mythos und macht das Training nur unnötig hart für die Psyche und Konzetration. Denn Studien haben gezeigt, dass es ab bei moderater Intensität, hinsichtlich der Nutzung des Fettes  zur Energiegewinnung, keinen Unterschied macht, ob während des Trainings nur Wasser oder Kohlenhydrate aufgenommen werden. Demnach kann bei einer langen Radausfahrt mit moderater Intensität (GA1) auch auf eine isotonische Kohlenhydratmischung oder eine Saftschorle zurückgegriffen werden. Gerade bei einer Dauer von über 3 Stunden ist dies sogar zu empfehlen, wenn ansonsten kein Gel oder Riegel aufgenommen wird, da sonst die Konzentration aufgrund eines Blutzuckerabfalls leidet und die Unfallgefahr steigt.

Wann ist nur Wasser im Tank zu wenig?

Gerade beim Radfahren wird aus locker schnell mal doch intensiv, da unerwartet einige Höhenmeter zusammenkommen. Sollte die Radausfahrt bergig werden oder die Intensität steigen, brauchen wir Energie aus Kohlenhydraten. Bei einer Radausfahrt mit einer Dauer von 1-2 Stunden ist hierfür eine dünne Saftschorle ausreichend, da unsere körpereigenen Kohlenhydratspeicher die Versorgung gewährleisten. Ist eine Ausfahrt von über 2 Stunden geplant eignen sich höhere Konzentrationen an Kohlenhydraten. Als Durstlöscher und Energielieferant eignen sich daher ab einer Fahrtdauer von 2 Stunden eher isotonische Kohlenhydratmischungen oder eine stündliche Aufnahme von Energiegels.

Kurz zusammengefasst:

Bei lockeren Radausfahrten ist es kein Muss nur Wasser aufzunehmen. Gerade bei einer Dauer über 3 Stunden wird empfohlen auf Kohlenhydrate zurückzugreifen, um einen Blutzuckerabfall und damit einhergehenden Unterzucker zu vermeiden. Steht eine intensive bzw. bergige Radausfahrt auf dem Plan ist bei einer Fahrtdauer von ca. 1-2 Stunden eine dünne Saftschorle ausreichend. Soll die intensive bzw. bergige Tour länger als 2 Stunden andauern, wird eine isotonische Kohlenhyydratmischung bzw. kontinuerliche Energiegelaufnahme empfohlen.

Gute Fahrt!

Eure

Dr. Katrin Stücher